Saisonrückblick Dominik Bieler (U19 - Strasse)

Saisonrückblick Dominik Bieler  (U19):

Meine Rennsaison begann Ende März mit den GP Ticino. Weil ich mich anfangs Saison auf das Ausdauertraining konzentrierte, rechnete ich noch nicht mit Top Resultaten in den ersten Rennen. Aber bereits im 3. Rennen im Fully gelang mir ein Podestplatz und damit die Selektion für Paris – Roubaix mit der Nationalmannschaft. Der Kurs auf den Pavés müsste mir liegen und ich freute mich sehr auf dieses Abenteuer. Der Parcours war identisch mit dem Profirennen auf den letzten 110km. Das Gerangel um Positionen war gross, aber ich schaffte es an 5ter Position ins erste Pavé nach ca. 30km zu fahren. Leider erlitt ich gleich zweimal hintereinander einen Hinterraddefekt und das bedeutete «aus der Traum»! Ich kehrte trotz diesem Pech zufrieden und mit wertvollen Erfahrungen zurück nach Hause. Ich startete dann gleich an der Tour du Léman mit einem guten Zeitfahren (4.) und eroberte somit das Bergtrikot! In der zweiten Etappe – an dritter Position im Feld liegend – schafften es die beiden Franzosen vor mir sich gegenseitig abzuschiessen und ich kam dadurch spektakulär mit einem Vorwärtssalto zu Fall. Durch den Aufprall brach eine Schuhplatte entzwei und ich musste das Rennen aufgeben. Leider war die Pechsträhne noch nicht vorbei! Auch in Frankfurt-Eschborn hatte ich einen technischen Defekt, konnte aber immerhin das Rennen noch in einer hinteren Gruppe zu Ende fahren.

Mein Trainingsplan, den mir Ralph Gartmann zusammengestellt hat, war auf die Rennen im Mai und Juni ausgerichtet. Ziel, die Schweizermeisterschaften Ende Juni vor der Sommerpause. Der Plan ging voll auf, meine Form stimmte und ich gewann den GP Luzern, die Berner-Rundfahrt und das Strassenrennen in Steinmaur. Auch international schaffte ich mit einem 4. Platz in der 2. Etappe in Axel (NL) den Durchbruch. Die Schweizermeisterschaften begannen mit dem Zeitfahren, welches ich mit einem 4. Platz beendete. Ein guter Platz zwar, aber ich war enttäuscht in meiner Lieblingsdisziplin. Das Strassenrennen am Sonntag gelang mir dann aber besser und mit der Hitze kam ich besser zurecht als noch am Zeitfahren. Im Schlusssprint der noch acht Mann starken Spitzengruppe nach 123km und drei- stündiger Hitzeschlacht wurde ich nur um Haaresbreite geschlagen und wurde Vize-Schweizermeister!

Nach einer kurzen Sommerpause bereitete ich mich mit der Nationalmannschaft auf die Europa- und Weltmeisterschaften auf der Bahn vor. An der EM in Gent (B) stand ich im «4er» (6. Platz mit 4:10:654), der Einzelverfolgung (9. Platz mit 3:22:182) und im Madison mit Nicoló (6. Platz) im Einsatz. An der WM in Frankfurt/Oder gelang uns der 10. Platz im «4er» und mit 3:21:956 wurde ich guter 18. in der Einzelverfolgung – meine persönlich beste Leistung.

Ebenfalls im August fanden im dicht gepackten Rennprogramm auch noch die Europa Strassen-meisterschaften in Alkmaar (NL) statt für die ich mich selektioniert hatte. Das Zeitfahren gelang mir mit dem 34. Platz nicht wunschgemäss, aber dafür lief es mir am Strassenrennen sehr gut. Wir Schweizer mussten ganz hinten im Feld starten, was ein grosser Nachteil auf den engen Strässchen bei 160 Startenden war. Auf Position fahren im Feld gehört zu meinen Stärken und nach drei von zehn Runden schaffte ich es endlich an die Spitze des Feldes. Es begann ein Ausscheidungsfahren, denn es wurde sehr schnell gefahren (47er Schnitt!). Am Schluss im nur noch ca. 35 Mann grossen Feldchen wurde ich leider eine halbe Runde vor Schluss in einen Sturz verwickelt, schaffte aber den Anschluss wieder. Für den Schlussspurt fehlten mir dann aber die Kräfte, durfte mich aber dennoch über einen schönen 22. Platz freuen. Ende August bekam ich noch das Aufgebot für zwei renommierte Strassenrennen mit der Nati in Italien. Dort erspurtete ich am Samstag den 10. Rang in der Trofeo Merelli in Vertova (I) im international stark besetzten Feld. Eine Woche später startete ich am GP Rüebliland, musste aber bereits in der ersten Etappe aufgeben. Das intensive Rennprogramm und die viele Reiserei forderte ihren Tribut und ich beendete die für mich sehr erfolgreiche Strassensaison.

Kurz vor Weihnachten gelang mir am letzten Rennen als Junior nochmals einen Sieg. Anlässlich der internationalen Track Cycling Challenge in Grenchen auf der Bahn gewann ich das Punktefahren.

Nun freue ich mich auf die nächste Saison als U23 – wo ein ganz anderer Wind wehen soll!

Dominik Bieler

Mein RMV Chur Link und Resultate unter: http://www.rmv-chur.ch/rennfahrer/dominik-bieler



 

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