Saisonrückblick Fadri Barandun

Saisonrückblick Fadri Barandun:

Auf Grund von Absagen und Verschiebungen startete ich erst anfangs Mai beim Bergklassiker Ilanz – Vals in die Rennsaison. Ein coronakonformes Rennformat mit Einzelstart auf insgesamt vier Abschnitten liess ein hartes Rennen bei spätwinterlichen Bedingungen zu. Mit knapp 25 Sekunden Vorsprung konnte ich mir Tagessieg sichern. Weiter ging es für mich erst einen Monat später beim wahrscheinlich härtesten Bikemarathon der Welt: dem Hero Dolomites. Ein Asthmaanfall setzte mich aber nach Rennhälfte ausser Gefecht. Mit Müh und Not erreichte ich das Ziel als 107. Dass die Form aber grundsätzlich stimmt, zeigte sich bei meinem Heimrennen, dem Engadin Bike Giro. Auf der ersten Etappe erreichte ich das Ziel als fünfter, bei der zweiten sogar als dritter und sicherte mir meinen ersten Podestplatz bei einem Etappenrennen. Auf der letzten Etappe unterliefen mir ein paar taktische und technische Fehler und ich erreichte das Ziel als achter. Jedoch konnte ich trotz der nicht so guten Leistung am letzten Tag den vierten Gesamtrang verteidigen.

Im August setzte ich die Rennsaison fort. Bei einem verregneten Arlberg Giro machte ich einen nicht erfolgreichen Abstecher auf die Strasse. Die kalten und nassen Bedingungen machten mir zu schaffen und so erreichte ich das Ziel als 22. Besser lief es dann nur wenige Tage später beim Ironbike in Ischgl. Beim abermals verregneten Prolog sicherte ich mir den 13. beim Hillclimb am nächsten Tag sogar den 12. Rang. Beim Shorttrack reichte es für Rang 16, bevor ich beim Marathon meine bislang wohl beste Leistung überhaupt abrufen konnte. Nachdem ich lange nur kurz hinter der Spitze war, reichte es am Ende für Rang 9 und für den 11. Rang im Gesamtklassement des Etappenrennens.

Mit dem Swiss Epic stand nun das Saisonhighlight an. Mein geplanter Partner Oli Zurbrügg verletzte sich einige Wochen zuvor und so ging ich mit Vinzent Dorn an den Start. Eine gute Leistung auf meinen Hometrails reichte für den 6. Rang auf der ersten Etappe. Auf der zweiten Etappe nach Poschiavo hatten wir insgesamt drei platte Reifen zu reparieren, was uns viel Zeit kostete. Wir mussten uns mit Rang 15 zufriedengeben. Auch auf der dritten Etappe blieben wir nicht vom Pech verschont: an zweiter Position liegend ging bei mir der Freilauf kaputt und wir mussten rund 5 Kilometer in die nächste Techzone zu Fuss absolvieren. Der Tag war futsch und wir mussten uns als 11. abermals mit einem Platz fernab von unseren Erwartungen begnügen. Unser Mechaniker legte alles daran, das Problem zu beheben. Nach Überstunden, Mithilfe von anderen Mechanikern und vielen Tests konnte er den Freilauf reparieren. Doch leider nur für knapp 500 Meter. So war auch die vierte Etappe im Eimer und die Motivation am Tiefpunkt. Mit einer starken Willensleistung kämpften wir uns von Rang 246 noch auf den 14. Rang vor und wussten, dass wir uns auf der letzten Etappe selbst belohnen müssen. Das gelang uns und wir erreichten das Ziel als dritte mit einer soliden Leistung. Für unseren Kampfgeist werden wir auch noch mit Rang 9 und somit knapp in den Top10 im Gesamtklassement belohnt.

Eine Woche später folgte der Nationalpark Bike Marathon. Bei kalten Bedingungen und noch nicht gänzlich erholt vom Swiss Epic, musste ich mit Rang neun vorliebnehmen. Besser lief es dann beim La Forestier. Mein Ziel in die Top-20 zu fahren und mir so die WM-Quali zu sichern verpasste ich als 22. nur knapp. Nichtsdestotrotz wurde ich vom Verband für die Weltmeisterschaft auf Elba selektioniert und so fuhr ich direkt nach der Schweizer Meisterschaft in Einsiedeln, welche ich als neunter beendete, nach Capoliveri zur WM. Dort erwartete mich die nach Experten «härteste WM-Strecke überhaupt». Mit über 4500 Höhenmeter auf 115 Kilometer war dieses Rennen vor allem eine mentale Herausforderung. Solche harten Aufgaben liegen mir und so konnte ich das Rennen als 40. beenden. Mit diesem Resultat bin ich mehr als zufrieden und ich konnte auch in dieser Saison viele Erfahrungen sammeln und insgesamt ein besserer Mountainbiker werden.

Fadri Barandun

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